Findet sich zu 7,0 % in deutschen Texten.


Inhalt:

  • Rheinische Fröhlichkeit und geschliffener Witz

Konrad Duden wurde einmal eine junge Dame vorgestellt, die über die Begegnung mit dem bekannten Rechtschreibexperten und Philologen höchst erfreut war. Sofort fing sie an, ihn mit dummen Fragen über sein Arbeitsgebiet zu bestürmen und hörte nicht mehr auf damit. Duden – obwohl ein sehr umgänglicher Mann – wurde allmählich ärgerlich. Als ihn die Dame schließlich fragte, ob es schwer sei die englische Sprache zu erlernen, antwortete er:
Keineswegs, Sie brauchen nur immer für die deutschen Wörter die entsprechenden englischen einzusetzen!

Bei einer anderen Gelegenheit brüstete sich in einer gemütlichen Runde, zu der auch Duden gehörte, ein Justizrat mit seinen guten Sprachkenntnissen. Duden warf nur kurz ein, dass er sich gar nicht so sicher sei, ob sein Gesprächspartner überhaupt die deutsche Sprache wirklich richtig beherrsche. Der Justizrat pro-testierte sofort entschieden. Doch Duden fragte ihn, ob er sich vorstellen könne,
dass es im Deutschen einen ganz einwandfreien Satz gebe, der mit sechsmal „die“ hintereinander beginne. Der Justizrat behauptete, das sei völlig unmöglich. Daraufhin schlug ihm Duden eine Wette um fünfzig Flaschen Wein vor, und der andere ging auf die Wette ein. Konrad Duden gewann sie – wie nicht anders zu er-warten war – , und zwar mit dem Satz
„Die, die die, die die Dietriche erfunden haben, verdammen, tun Unrecht“.
Duden lud alle Anwesenden ein, die gewonnenen fünfzig Flaschen gemeinschaftlich zu leeren, und es soll ein noch recht feuchtfröhlicher Abend geworden sein.

Quelle: Wolfgang Ullrich Wurzel, Konrad Duden
Verlag Bibliographisches Institut Leipzig 1985, S.96